1. Gitarrenperformance 1 kommt nach ganz links, Gitarrenperformance 2 kommt nach ganz rechts 2. Gitarrenperformance 3 kommt nach 85% link, Gitarrenperformance 4 85% rechts 3. Wenn es noch nicht fett genug klingen sollte, kannst Du probieren, jeweils einen Track rechts und einen links um wenige Millisekunden zu verzögern in deiner DAW 4. Mit einem High-Cut Filter kannst Du die Frequenzen oberhalb von 10 kHz wegnehmen. Insbesondere ein guter Tipp, wenn Du den Sound mit einem Plugin oder einem digitalen Effektgerät machst. 5. Mit einem High-Pass Filter kannst Du im unteren Frequenzspektrum Platz für den Bass und die Kick Drum machen. Du kannst bei 100 Hz anfangen und dich langsam höher arbeiten bis die Gitarren „dünn“ klingen und dann den Equalizer etwas tiefer ansetzen. 6. Wenn die Gitarren zu „boxy“ oder „klein“ klingen, kannst Du mit einem Peak-Filter um die 400 Hz etwas absenken. 7. Einen etwas sauberen Gitarrenklang kannst Du oftmals erreichen, wenn Du kleine Absenkung bei etwa 800 Hz oder 1 kHz machst. 8. Wenn sich rechte und linke Gitarrenperformances zu nahe im Klang sind, kannst Du mit einem Notchfilter jeweils eine bestimmte Frequenz absenken. Links und rechts natürlich unterschiedlich, damit werden die beiden Klänge besser unterscheidbar. 9. Um dem Vocal genug Raum zur Entfaltung zu lassen, kannst Du die Gitarren bei etwa 3 kHz um einige dB bei einer Filtergüte 1 bis 1,5 absenken. 10. Ein verzerrter Gitarrenklang ist natürlich komprimiert, hier brauchst Du in der Regel keine weiteren Kompressoren einstellen. 11. Hall auf der Gitarre ist in modernen Produktionen eher ungewöhnlich, meistens reicht der Raum aus der Aufnahme völlig aus. Sollten sich die Gitarren mal nicht richtig im Mix positionieren wollen, kannst Du die Verwendung des Raumes für das Schlagzeug probieren. Im Normalfall willst Du die Gitarren aber eher sehr präsent haben und der Hall rückt sie eher in den Hintergrund. 12. Wenn Du mehr Tiefe für deine Gitarren benötigst, kannst Du mit kurzen Delays arbeiten. Diese sollten dann an eine andere Stelle im Stereopanorama gepannt werden als die Gitarre, von denen sie stammen. Auch hier gilt wieder: Weniger ist mehr.
Abschliessende Gedanken zum Abmischen von Gitarren Wichtiger als die obenstehenden Tipps zum Abmischen von Gitarren detailgenau zu beachten, ist das Nutzen der eigenen Ohren. Hinhören heisst beim Abmischen die Devise und wenn es gut klingt, dann ist es gut – auch wenn es irgendeine ungeschriebene Regel brechen sollte. Die hier beschriebenen Tipps sind eher als ein Anhaltspunkt zu verstehen. 80% eines fetten Gitarrenklangs entsteht durch den Gitarristen, seiner Gitarre, den genutzten Gitarrenverstärker und dem Aufnahmeraum. Nur die restlichen 20% kommen von der Aufnahme mit dem richtigen Mikrofon und den richtigen Einstellungen beim Abmischen der Gitarre. Mit der Double Tracking Technik sollte es dir sehr schnell und sehr einfach möglich sein, den beliebten Wall-Of-Guitar-Sound moderner Produktionen hinzubekommen. Solltest Du mal keine Möglichkeit haben, auf mehrere Performances der Gitarrenparts zurückzugreifen und trotzdem einen fetteren Gitarrenklang benötigen, dann kannst Du auch folgende Techniken probieren: Parallele Kompression Verwendung eines Maximizers oder eines Limiters auf den Gitarrenspuren (saugt aber die letzte Dynamik heraus) Verwendung eines Kompressors Kopieren einer Performance mit 5ms Verzögerung bei -6 dB